Tibetische Flüchtlinge in Indien unterstützen

Gebetsfahnen (© Foto: Renate Fachinger)
Gebetsfahnen (© Foto: Renate Fachinger)

Im Sommer 2013 habe ich in meinem Urlaub in Krün die Vorsitzende der Initiative Oberland, die Tibeter im Exil unterstützen, kennengelernt. Der Verein hat seinen Sitz in Mittenwald. Im Herbst des gleichen Jahres habe ich die Patenschaft für ein kleines Mädchen übernommen, das mit seiner Familie in einer tibetischen Siedlung in Indien lebt. Es macht mir sehr viel Freude, das kleine Mädchen ein wenig zu unterstützen, und dadurch mitzuhelfen, die finanzielle Situation der Familie zu verbessern. Inzwischen findet ein reger Briefwechsel zwischen uns statt. Zwar ist es nicht immer ganz einfach sich zu verständigen, weil mein Englisch nun auch nicht mehr so gut ist, und die Familie des Kindes auch nicht perfekt Englisch kann, aber zum Glück habe ich meine Tochter, die mir die Briefe übersetzen kann, und auch in der tibetischen Familie findet sich immer jemand, der die Englische Sprache beherrscht.

 

Ich kann die Initiative Oberland wärmstens empfehlen, für all die Menschen, die anderen etwas Gutes tun wollen. Hier weiß ich genau, dass meine Spende dort ankommt, wo sie hingehört. Die Patenschaften und die Projekte werden vom Verein durch eine jährliche Reise nach Indien persönlich überwacht und betreut.

 

Tibetfahne (© Foto: Renate Fachinger)
Tibetfahne (© Foto: Renate Fachinger)

 

Kinder auf der Flucht   

 

Sie sind Gefangene im eigenen Land,

besetzt von chinesischer Armee.

Ihre Kinder gehen Hand in Hand,

durch Kälte, Eis und Schnee.

 

Sie gehen fort aus einer Welt,

wo es keine Zukunft für sie gibt,

von Familie und Heimat getrennt,

von ihrer Mutter, die sie liebt.

 

Für Tränen bleibt da wenig Zeit,

sie gehen in dunkler Nacht,

auf der Flucht aus dem eigenen Land,

nur die Sterne halten wacht.

 

Wie viel kann so ein Kind ertragen,

in einem fernen, fremden Land?

Wer trocknet seine Tränen,

nimmt es tröstend an die Hand?

 

Ohne Schutz durch die Familie,

mit Traurigkeit im Herzen,

wie viel kann so ein Kind ertragen,

bevor es zerbricht an seinen Schmerzen?

 

Und die Welt da draußen schweigt,

nimmt ihr Schicksal gar nicht wahr.

Und so geht das Leiden weiter,

im fernen Tibet Jahr für Jahr.

 

                                                                 © 2013 Renate Fachinger

 

 

© Foto: Detlef Fachinger
© Foto: Detlef Fachinger

Unterstützung und Hilfe für Exiltibeter

"Wer fühlt, was er sieht, der hilft, was er kann"

ist das Motto, nach dem die Initiative Oberland handelt.

 

Die Initiative Oberland e.V. unterstützt seit 1990 tibetische Flüchtlinge, die in Indien und Nepal im Exil leben. Sie fördert Projekte in den Flüchtlingscamps und vermittelt auch Patenschaften für bedürftige Kinder, Familien und alte und kranke Menschen.

 

Wer gerne anderen Menschen helfen und eine finanzielle Unterstützung anbieten möchte, für den lohnt es sich, sich diese Homepage einmal anzuschauen, denn hier kommt die Hilfe auf jeden Fall direkt bei den betroffenen Menschen an.

 

Initiative Oberland e.V.

82481 Mittenwald

www.initiative-oberland.de

 

 

Zeitungsbericht im Garmisch-Partenkirchner Tageblatt

vom 21. Dezember 2012

 

Im südindischen Kloster Mundgod


Privataudienz beim Dalai Lama

© fkn

Ein Treffen auf Augenhöhe erleben Gabriele Lechl (r.) und ihre Tochter Angelika Lechl-Rahim mit dem Dalai Lama (M.) im Kloster Mundgod. Begleitet werden die Vorsitzenden der Initiative Oberland von Nima Deorjee (l.), Verantwortlicher der Initiative vor Ort, und Sonam Tsering, Senior Administrator des Sakya Klosters.

 

Mittenwald - Ein Termin beim Oberhaupt der Tibeter: Das gelingt nur sehr wenigen Menschen. Gabriele Lechl und ihre Tochter Angelika Lechl-Rahim aus Mittenwald trafen den Dalai Lama persönlich.

 

Diese Ehre wird nur ganz wenigen Menschen zuteil, Gabriele Lechl und ihre Tochter Angelika Lechl-Rahim hatten das große Glück:

Die Mittenwalderinnen durften den Dalai Lama persönlich treffen. Bei einer Privataudienz im südindischen Kloster Mundgod erlebten die beiden Mitbegründerinnen der „Initiative Oberland“ das Oberhaupt der Tibeter - ein Ereignis, das sie tief bewegt hat.

 

Das Flüchtlingscamp der Exil-Tibeter in Südindien unterstützt die Initiative ebenso wie die Camps in Dehradun (Nordindien) und Pokhara (Nepal). „Ich schätze Ihre Arbeit sehr. Im Namen meiner tibetischen Landsleute bedanke ich mich herzlich für die vielen erbrachten Leistungen“, sagte seine Heiligkeit der Dalai Lama zu den Isartalerinnen. Hohe Summen und Patengelder haben die beiden und Barbara Netter - sie bilden den Vorstand der Initiative Oberland - seit 1990 für die Exil-Tibeter aufgebracht.

 

Vom Treffen mit dem weltlichen und religiösen Oberhaupt sind sie noch immer tief beeindruckt. „Ich hab’ gedacht, er sitzt auf einem Thron, wie man es von Bildern kennt“, erinnert sich Lechl.„Und dann stand er plötzlich vor uns. Er war einfach da.“ Nach einem zweistündigen Marathon durch etliche Räume des Klosters, in denen die beiden Frauen „geschützt zu ihm vorgedrungen sind“. An der Seite hatten sie tibetische Mönche, die sich vor Ort in Indien um die Projekte der Initiative Oberland kümmern. Als „gewaltig“ und „voller Energie“ beschreibt Lechl den Dalai Lama. „Ich konnte gar nicht fassen, dass er vor mir steht“, fügt ihre Tochter hinzu. Für sie ist der 77-jährige

Friedensnobelpreisträger „ein ganz außergewöhnlicher Mensch“.

 

Ihn zu treffen, „ist sehr schwierig, die Termine für ihn werden minimiert“, weiß Rahim-Lechl. Umso größer die Ehre für die Mittenwalderinnen - vor allem, weil der Dalai Lama sie sehen wollte. Immer wieder besucht er Dörfer, in denen Exil-Tibeter wohnen. Und immer wieder traf er dabei auf Landsleute, die ihm von den Projekten der Initiative Oberland erzählten. Deren Mitglieder finanzieren mit Spenden den Bau von Schulen, die medizinische Versorgung und Ausbildung der Vertriebenen. Zudem übernehmen sie Patenschaften. „Bringt mir diese Leute her, hat er gesagt“, weiß Lechl. Er wusste nicht, dass sie tausende Kilometer entfernt, in Mittenwald, leben.

 

Also musste die persönliche Begegnung warten. Als nun die beiden Frauen für eine Woche nach Indien aufbrachen, um nach ihren Projekten und der gewünschten Verwendung der Spenden zu schauen, bot sich die Privataudienz an. Denn zufällig gab der Dalai Lama, der nur sehr selten das Flüchtlingscamp Mundgod besucht, dort zur selben Zeit ein „Lamraing-Teaching“, eine 14-tägige Belehrung für rund 30 000 Pilger aus aller Welt.

 

Und dabei lernte auch das Oberhaupt der Tibeter sehr viel, schließlich erfuhr der Dalai Lama alles über die Initiative Oberland. Denn die Mönche hatten ihm eine Mappe zusammengestellt. Fotos und Texte erklärten ihm, was die Ehrenamtlichen für seine Landsleute leisten. „Er nahm uns bei den Händen und hat uns immer wieder im Namen seines Volks gedankt“, erzählt Lechl. Der Austausch klappte auf Englisch - ohne Übersetzer. „Diese Dankbarkeit hab’ ich heute noch im Ohr.“ Und dieses Treffen macht den Mittenwalderinnen einmal mehr bewusst, wie wichtig ihre Arbeit für die

Exil-Tibeter ist.

 

Leonhard Habersetzer und Janine Tokarski

 

© Foto: Detlef Fachinger
© Foto: Detlef Fachinger